Exit Through the Restaurant

Selbst über die slowenische Landesgrenze hinaus stehen die großen Werbeplakate mit dem Touristen-Züglein, das glücklich grinsende Touristen durch die Tropfsteinhöhle von Postojna kutschiert. 600.000 Besucher jährlich schrecken uns etwas ab.

Eine Höhlenbesichtigung wollen wir uns dennoch nicht nehmen lassen und entscheiden uns dafür, in eines der anderen 11.000 Höhlensysteme Sloveniens abzusteigen. Wir fahren die Höhlen von Škocjan an, die auch ihre Superlative zu bieten haben: eine der größten unterirdischen Schluchten der Welt zum Beispiel. Wirklich wenig andere Touristen tummeln sich hier zwar nicht, dennoch dürfte es um einiges ruhiger vor sich gehen als in Postojna. Es werden zwei geführte Touren angeboten. Unsere erste Tour führt uns durch den längst eingestürzten Teil der Höhlen. Hier fließt die Reka – slowenisch für „Fluss“ – noch oberirdisch.

Während der zweiten Tour können wir der Reka unterirdisch folgen. Leider dürfen Besucher im Teil mit den Tropfsteinen nicht fotografieren.

Manchmal wird das Höhlensystem durch Schwemmholz so sehr verstopft, dass sich der Fluss aufstaut und die Höhle weitgehend ausfüllt. Als Rekordniveau wird ein Flusspegel von über 130 Metern verzeichnet. Gewöhnlich werden bei Hochwasser Pegelstände von etwa 30 Metern erreicht. Wir schauen in den etwa 50 Meter tiefen Abgrund, wo die Reka laut rauschend um Felsbrocken rast – kein Hochwasser.

Die Seilbahn fährt uns wieder nach oben. Mit knurrendem Magen schaffen wir es durch die fiese Restaurant-Schleuse zum Parkplatz. Wir geben der Sehnsucht nach dem Meer nach und fahren endlich an die Küste. Nächste Station: Die Hafenstadt Koper.